Airberlin: Der Lotse geht von Bord Joachim Hunold gibt Vorstandsvorsitz ab

Joachim Hunold ist von seinem Vorstandsvorsitz bei AIRBERLIN zurückgetreten. Wohl nicht ganz freiwillig. So mancher Kollege soll an seinem Vorstandsstuhl gesägt haben. Manche Häme war in den letzten Tagen zu hören und zu lesen. Von Bruchlandung des Unternehmens und der Unternehmerpersönlichkeit Joachim Hunold war die Rede.

Hunold war der Gründer der AIRBERLIN. Was 1978 als kleine Chartergesellschaft begann, wurde seit Anfang der neunziger Jahre von Joachim Hunold zur heute zweitgrößten Fluggesellschaft Deutschlands und Nr. 6 in Europa ausgebaut. 168 Maschinen fliegen derzeit unter dem Logo AIRBERLIN, von denen 134 geleast sind. Seit dem Börsengang 2006 war die Geschichte der AIRLINE von stetigem Wachstum geprägt: 2007 Übernahme der LTU und Beteiligung an Belair, 2009 Anteilseigner und Übernahme der TUIfly-Städteverbindungen, 2010 Beitritt zur Luftfahrtallianz oneworld.

Diese Erfolgsgeschichte wird getrübt durch das aktuelle Geschäftsergebnis von 616 Millionen Verlust. Gegner Hunolds werfen ihm risikobehaftetes und zu schnelles Wachstum vor. Hunold führt den Verlust auf den hohen Ölpreis, die neue Luftverkehrsteuer und die Unruhen in Nordafrika zurück. Ex-Bahnchef Mehdorn soll es nun als Interimschef mit einem harten Sparkurs richten.

Für Mallorca ist AIRBERLIN die wichtigste Airline. Die perfekte Erreichbarkeit der Insel von so vielen deutschen Airports ist einer der Hauptgründe für die Beliebtheit der Insel bei Touristen und Immobilieneigentümern. AIRBERLIN hat sich in den vergangenen Jahren auch immer an erster Stelle als Sponsor im sozialen und kulturellen Bereich auf den Balearen engagiert und so dazu beigetragen, nicht nur eine Luftbrücke zwischen Deutschland und Spanien zu schlagen. All das sind unbestreitbare Verdienste von Joachim Hunold. Wir haben Hochachtung vor seiner unternehmerischen Leistung und seinem Engagement für Mallorca.