Mallorcas Sybillengesang wird von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt

„Cant de la Sibil.la“ ist ein traditionelles Gesangsstück, dass einmal im Jahr am Heiligen Abend vor der Mittagnachtsmesse – auf Mallorquin –  gesungen wird und seit dem 12. Jahrhundert zum Kulturgut Mallorcas gehört. Es wird angenommen, dass der Sybillengesang bereits von den Römern nach Mallorca gebracht wurde. In der arabischen Zeit wurde er wohl nicht praktiziert, ist aber seit der Christianisierung im 13. Jahrhundert fester Bestandteil der Weihnachtsmesse. Einst sangen nur Knaben das „Cant de la Sybil.la“, heute wird es auch von Mädchen gesungen. Das Lied hat acht Strophen mit Refrain und berichtet vom Weltgericht, von Jesus als König der Welt und von der Ehre der Muttergottes. Die Sängerinnen tragen hellblaue Kleider und einen Kopfschmuck mit Bändern. Mit sich führen sie ein Schwert als Zeichen für die Gerechtigkeit.

Cant de la Sybil.la“ wurde jetzt in die Liste der UNESCO des Weltkulturerbes aufgenommen, was von vielen Vertretern der Kirche und des öffentlichen Lebens begrüßt wurde. Die gleiche Ehrung durch die UNESCO erfuhren der Flamenco und die katalanischen Castells. Auch andere Länder haben Grund zum Feiern: auch die „französische Küche“, die Peking-Oper, die Echternacher Springprozession, der Amsterdamer Grachtengürtel und die chinesische Akupunktur wurden in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Eine besondere Auszeichnung! Denn insgesamt hatten 77 Staaten 166 Kulturgüter zur Aufnahme in die Liste der UNESCO eingereicht.

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